Von Neuromodeling zu Computational Psychiatry und Computational Psychosomatics
Die TNU ist eine Forschungsgruppe aus Mathematikern, Physikern, Informatikern, Biologen, Psychologen und Medizinern. Wir sind Teil des Instituts für Biomedizinische Technik der ETH und Universität Zürich (Medizinische Fakultät) und arbeiten als ein interdisziplinäres Team eng zusammen.
Unsere Arbeitsfelder sind Neuromodeling und Computational Psychiatry. Unter Neuromodeling versteht man die Entwicklung mathematischer Modelle, welche individuelle Mechanismen menschlichen Verhaltens oder neuronaler Aktivität beschreiben. Solche Modelle können sowohl Prozesse der Physiologie als auch der abstrakten Informationsverarbeitung quantifizieren, welche menschlicher Kognition, wie Lernen oder Entscheiden, zu Grunde liegen.
Das Ziel unserer Forschung ist, mittels solcher Modelle neue Verfahren für klinische Diagnostik und Prognostik zu etablieren, die Mechanismen psychiatrischer und psychosomatischer Erkrankungen im individuellen Patienten erkennen und zielgerichtete Therapieempfehlungen ermöglichen. Diese klinische Anwendung wird als Computational Psychiatry bzw. Computational Psychosomatics bezeichnet.
In der TNU arbeiten komputationale Wissenschaftler/-innen und Kliniker/-innen in gemeinsamen Büros und betreiben zusammen ein Ambulatorium (Forschungsambulanz), um komputationale Modelle in Patientenstudien auf ihre klinische Nützlichkeit zu prüfen. Dieses Forschungsambulatorium wurde speziell für die Bedürfnisse unserer Patienten gestaltet und bietet eine warme, freundliche Atmosphäre, die auch für akut kranke Patienten geeignet ist.
Unsere wissenschaftliche Arbeit wird ausschliesslich durch Universitäten, Forschungsorganisationen und Stiftungen finanziert. Wir verdienen kein Geld mit unseren wissenschaftlichen Studien, noch nehmen wir Geld von der pharmazeutischen Industrie an.
Die Daten für unsere Studien werden mit verschiedenen Untersuchungsverfahren erhoben:
- funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- Electroenzephalographie (EEG)
- Kognitive Untersuchungen
- Pharmakologische Untersuchungen
- Physiologische Untersuchungen (z.B. EKG)
- Virtuelle Realität (VR)
- nicht-invasive Hirnstimulationsmethoden (z.B. perkutane Vagusnervstimulation)